Audi kehrt nach Kundenbeschwerden zu physischen Kontrollen zurück

Audi ändert seinen Kurs bei umstrittenen Touchscreen-Bedienelementen in fünf seiner Modelle – dem A5, Q5, A6, A6 e-tron und Q6 e-tron – aufgrund des direkten Kundenfeedbacks. Der Autohersteller wird Touch-Schieberegler durch physische Rollen zur Lautstärkeregelung und Menünavigation ersetzen und räumt ein, dass die jüngste Abhängigkeit von berührungsbasierten Systemen die Käufer frustriert hat.

Der Strategiewechsel

Der Schritt ist bemerkenswert, da alle fünf Fahrzeuge relativ neu auf dem Markt sind und der neueste A6 erst vor wenigen Monaten auf den Markt kam. Dennoch hat Audi schnell reagiert, um Bedenken hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit auszuräumen. Sprecher Michael Crusius bestätigte die Änderung: „Grund für die Änderung sind Rückmeldungen von Kunden, die zunehmend einen Betrieb mit physischen Bedienelementen gewünscht haben.“

Dies ist kein Einzelfall. Automobilhersteller in der gesamten Branche wurden für Kostensenkungsmaßnahmen kritisiert, bei denen großen Touchscreens Vorrang vor taktilen Tasten eingeräumt wurde, was zu einer Ablenkung des Fahrers und einem geringeren Komfort führte. Audi selbst erkannte Qualitätsmängel bei den jüngsten Innenausstattungen an und versprach, zu höheren Standards zurückzukehren. Oscar da Silva Martins, Leiter Produkt- und Technologiekommunikation, erklärte, dass sie „in der Vergangenheit sicherlich qualitativ besser waren, aber wir werden es wieder schaffen.“

Warum das wichtig ist

Die Gegenreaktion auf Innenräume mit vielen Touchscreens verdeutlicht die wachsende Spannung zwischen technologischem Fortschritt und Benutzererfahrung. Während Hersteller auf minimalistische Designs drängen, bevorzugen Autofahrer häufig die Zuverlässigkeit und Einfachheit physischer Bedienelemente. Die Tatsache, dass Audi so schnell reagiert hat, deutet auf die Bereitschaft hin, sich auch bei kürzlich eingeführten Modellen an die Kundennachfrage anzupassen.

Diese Änderung spiegelt auch einen breiteren Trend wider: Autohersteller erkennen, dass zu komplexe digitale Schnittstellen das Fahrerlebnis beeinträchtigen können. Der kommende Audi Concept C ist ein Vorgeschmack auf eine zukünftige Designsprache, die das taktile Feedback betont – einschließlich des ikonischen „Audi-Klicks“ der physischen Bedienelemente – was auf eine mögliche Änderung der Herangehensweise der Marke an das Innendesign hindeutet.

Blick nach vorne

Die Umstellung auf physische Kontrollen ist ein kleiner, aber bedeutender Schritt, und die vollständige Integration verbesserter Innenräume wird gegen Ende des Jahrzehnts erwartet. Das Concept C von Audi, dessen Veröffentlichung für etwa 2027 geplant ist, wird wahrscheinlich als Vorlage für zukünftige Modelle dienen. Die Bereitschaft des Unternehmens, auf Kundenfeedback zu hören, lässt darauf schließen, dass künftige Innenarchitekturen nicht nur durch Innovation, sondern durch Benutzerfreundlichkeit bestimmt werden.