Die Motability Foundation, eine in Großbritannien ansässige Wohltätigkeitsorganisation, die ein großes Fahrzeugleasingprogramm für Personen überwacht, die Personal Independence Payments (PIPs) erhalten, hat angekündigt, dass sie Premium-Automarken wie BMW und Audi mit Wirkung zum 30. November aus ihren verfügbaren Angeboten streichen wird. Die Änderung erfolgt im Rahmen umfassenderer Reformen, die darauf abzielen, das System wieder auf Kosteneffizienz auszurichten und die inländische Automobilproduktion zu unterstützen.
Das Motability Scheme: Eine Lebensader auf dem Prüfstand
Das Motability-Programm ermöglicht es PIP-Empfängern, ihre monatliche Zulage gegen ein brandneues, oft modifiziertes Fahrzeug einzutauschen. Derzeit macht es etwa 15 % aller im Vereinigten Königreich zugelassenen Neuwagen aus, was es zu einer bedeutenden Kraft auf dem Automobilmarkt macht. Das System wurde jedoch kritisiert, weil es den Kunden ermöglicht, sich für High-End-Modelle von Marken wie Mercedes-Benz zu entscheiden, obwohl die Antragsteller die zusätzlichen Kosten aus eigener Tasche tragen müssen.
Staatliche Intervention und Haushaltsreformen
Bundeskanzlerin Rachel Reeves erklärte kürzlich, dass das Motability-Programm den Bedürfnissen seiner vorgesehenen Nutznießer – schutzbedürftigen Personen – Vorrang einräumen sollte, anstatt Leasingverträge für Luxusfahrzeuge zu subventionieren. Im Rahmen des Herbsthaushalts 2025 kündigte Reeves Reformen zur Reduzierung der Steuersubventionen an und bestätigte die Zusage von Motability, Luxusfahrzeuge aus dem Programm zu streichen.
„Das Motability-Programm wurde zum Schutz der Schwächsten ins Leben gerufen und nicht, um das Leasing eines Mercedes-Benz zu subventionieren.“ – Rachel Reeves, Kanzlerin
Ein Fokus auf in Großbritannien gebaute Autos
Die Regierung und Motability beabsichtigen nun, in Großbritannien hergestellte Fahrzeuge zu priorisieren und streben an, dass bis 2035 50 % der geleasten Autos im Inland hergestellt werden. Andrew Miller, CEO von Motability, betonte die Auswirkungen des Programms auf behinderte Menschen und betonte gleichzeitig sein Potenzial, die britische Automobilindustrie anzukurbeln.
Markenreaktionen und Kundenanliegen
Motability definiert Premium-Modelle als solche, die von Alfa Romeo, Audi, BMW, Lexus und Mercedes-Benz hergestellt werden. MINI-, Polestar- und Volvo-Fahrzeuge bleiben jedoch weiterhin verfügbar. Audi und BMW haben ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, während Aktivisten für Behindertenrechte argumentieren, dass die Entscheidung die Wahlmöglichkeiten der Kunden einschränkt. Graham Foster, CEO von Disabled Motoring UK, stellte fest, dass der politisch motivierte Schritt Kunden verärgern wird, die bereit sind, für ihre bevorzugten Fahrzeuge mehr zu zahlen.
Die Verschiebung unterstreicht eine breitere Debatte über den ursprünglichen Zweck des Systems im Vergleich zu seiner tatsächlichen Nutzung und das Gleichgewicht zwischen individueller Präferenz und verantwortungsvoller Verwendung öffentlicher Mittel.
Dieser Schritt wird wahrscheinlich den Motability-Markt umgestalten und die Antragsteller dazu zwingen, günstigere Optionen in Betracht zu ziehen, während gleichzeitig möglicherweise die Nachfrage nach in Großbritannien hergestellten Autos angekurbelt wird.
