Der neue BYD Atto 2 Plug-in-Hybrid (PHEV) ist eine deutliche Verbesserung gegenüber seinem vollelektrischen Gegenstück. Während die Elektroversion gemischte Kritiken erhielt, stellt das DM-i-Modell eine überzeugendere Option dar, insbesondere die höherwertige „Boost“-Ausstattung. Mit einem erwarteten Preis ab etwa 25.000 £ könnte dies der günstigste PHEV auf dem britischen Markt sein und ein praktisches Sprungbrett in Richtung vollständiger Elektrifizierung darstellen.
Die Lücke schließen: Warum PHEVs immer noch wichtig sind
Plug-in-Hybride sind nicht mehr nur etwas für Käufer von Luxusautos. BYD möchte diese Technologie einem breiteren Publikum zugänglich machen, indem der DM-i so konzipiert ist, dass er alltägliche Fahranforderungen erfüllt, ohne ausschließlich auf Elektroantrieb angewiesen zu sein. Dies ist ein strategischer Schritt, da viele Verbraucher aufgrund von Reichweitenangst oder Einschränkungen der Ladeinfrastruktur weiterhin zögern, vollständig auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.
Kraft und Leistung: Ein ausgewogener Ansatz
Der Atto 2 DM-i kombiniert einen 1,5-Liter-Benzinmotor mit einer Doppelmotorenanordnung. Die „Boost“-Ausstattung leistet insgesamt 209 PS und ermöglicht einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,5 Sekunden. Die kleinere „Active“-Version hat weniger Leistung (164 PS) und eine kürzere elektrische Reichweite, aber die größere 18,3-kWh-Batterie im Boost-Modell ermöglicht bis zu 55 Meilen elektrisches Fahren und übertrifft damit Konkurrenten wie den BMW X3 PHEV.
Bei Tests in der Praxis gab der DM-i der elektrischen Leistung den Vorrang und sorgte für sanfte Beschleunigung und sofortiges Drehmoment. Der Benzinmotor schaltet sich nur bei Bedarf ein, was die Geräuschentwicklung minimiert und die Effizienz maximiert. Die Fahrmodi des Autos (Sport, Eco, Normal, Schnee) bieten einige Anpassungsmöglichkeiten, aber der Elektromotor bleibt dominant.
Verfeinerung und Fahrqualität: Gemischte Ergebnisse
Der DM-i teilt das raffinierte Fahrerlebnis des EV, der Fahrkomfort wird jedoch durch die Verbundlenker-Hinterradaufhängung beeinträchtigt – eine kostensparende Maßnahme. Trotz der 17-Zoll-Räder fühlt sich das Auto bei hohen Geschwindigkeiten unruhig und hat mit Schlaglöchern zu kämpfen. Die vollelektrische Version mit größerer Batterie und einer fortschrittlicheren Mehrlenker-Hinterradaufhängung sorgt für eine ruhigere Fahrt.
Das Handling ist angemessen, aber wenig inspirierend, mit einer vagen Lenkung, die nicht zu temperamentvollem Fahren anregt. Die Bremskraft ist ausreichend, allerdings fehlt dem Auto die nötige Agilität für kurvige Straßen.
Innenausstattung und Technik: Solide, wenn auch unauffällig
Der Innenraum des Atto 2 ist funktional und gut verarbeitet, wenn auch nicht besonders aufregend. Der 12,8-Zoll-Touchscreen dominiert das Armaturenbrett und bietet eine Smartphone-ähnliche Reaktionsfähigkeit sowie anpassbare Registerkarten für Helligkeit, WLAN und andere Einstellungen. Das Infotainmentsystem ist auch während der Fahrt einfach zu bedienen, allerdings ist das Fehlen einer physischen Klimaanlage ein Nachteil.
Die Verarbeitungsqualität ist beeindruckend, beim Testen wurden keine Quietsch- oder Klappergeräusche festgestellt. Allerdings beeinträchtigen die Verwendung billigerer Materialien in der hinteren Kabine und das Vorhandensein künstlicher Nähte das Gesamterlebnis.
Platz und Praktikabilität: Familienfreundlich
Das aufrechte SUV-Profil bietet sowohl den Vorder- als auch den Fondpassagieren reichlich Kopffreiheit und bietet bequem Platz für 1,80 Meter große Personen. Der 425-Liter-Kofferraum ist 25 Liter größer als bei der EV-Version, allerdings lassen sich die Rücksitze nicht umklappen. Zur Standardausstattung gehören eine Rückfahrkamera, Scheibenwischer mit Regensensor, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung und LED-Scheinwerfer. Die Boost-Ausstattung verfügt zusätzlich über eine 360-Grad-Kamera, beheizte Sitze und Vehicle-to-Load-Technologie (V2L), sodass Sie externe Geräte mit Strom versorgen können.
Wertversprechen: Ein Game Changer?
BYD hat die Preise für Großbritannien noch nicht bestätigt, aber Schätzungen zufolge wird der Atto 2 DM-i bei etwa 25.000 £ für die Active-Ausführung und 28.000 £ für den Boost starten. Damit wäre es das günstigste PHEV im Vereinigten Königreich und würde Konkurrenten wie den Chery Tiggo 7 unterbieten.
Der BYD Atto 2 DM-i ist eine überzeugende Alternative zu vollelektrischen Fahrzeugen und bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Praktikabilität, Erschwinglichkeit und Effizienz. Er ist nicht perfekt – die Fahrqualität ist ein Problem –, aber für Fahrer, die noch nicht bereit sind, sich auf Elektrofahrzeuge einzulassen, stellt er einen lohnenswerten Sprungbrett dar.































































